Kann der Rückschnitt alter Bäume Folgen haben?

14November

Im folgenden Fall ärgerte sich ein Eigentümer über einige Bäume seines Nachbarn, die auf sein Grundstück ragten. Als der Nachbar auch nach mehrfacher Aufforderung keinen Rückschnitt vornahm, beauftragte der sich ärgernde Eigentümer eine Fachfirma und wurde verklagt.

Was war konkret geschehen?
Die betreffenden Bäume ragten mehrere Meter über das Grundstück des Eigentümers herüber. Dieser ärgerte sich über Laub und Vogelkot auf seiner Terrasse. Er forderte daher seinen Nachbarn auf, die Bäume innerhalb einer von ihm gesetzten Frist beschneiden zu lassen. Der Nachbar erklärte, dass die 100-jährigen Linden durch starken Rückschnitt Schaden nehmen könnten. Der Eigentümer setzte ihm jedoch eine weitere Frist, bevor er eine Firma mit dem Rückschnitt beauftragte. Nach dem Rückschnitt verklagte der Nachbar den Eigentümer auf Schadenersatz, da die Linden schwer beschädigt seien.

Was war in diesem Fall entscheidend für das Urteil des OLG?
Normalerweise können Eigentümer durchaus einen Rückschnitt von Bäumen fordern oder im Ausnahmefall diesen auch selbst in Auftrag geben. Bei altem Baumbestand sollten jedoch starke Kronenschnitte vermieden werden. Es sei nicht auszuschließen, dass die Linden nachhaltig Schaden genommen haben. Das Gericht gab somit dem Nachbarn Recht und stellte einen Schaden in Höhe von rund 7.000 Euro fest. (OLG Brandenburg, Aktenzeichen: 5 U 109/16)

Haben Sie ähnliche Fälle selbst oder in Ihrer Nachbarschaft erlebt? Schildern Sie uns gerne Ihre Erfahrungen dazu auf unserer Facebook-Fanseite.